Du möchtest zur See fahren und fürchtest dich vielleicht vor der Untersuchung zur Seediensttauglichkeit? Keine Sorge, wir geben dir einen Überblick!
„Seediensttauglichkeits-Untersuchung“: Ein typisch deutscher Zungenbrecher. Wir haben für dich recherchiert und stellen dir hier kurz und prägnant vor, wie sie abläuft, was untersucht wird und was sichere Ausschlusskriterien sind.
Was sich hinter der Untersuchung verbirgt
Jeder, der zur See fahren möchte, muss seediensttauglich, d.h. körperlich und geistig fit, sein, um die Herausforderungen und Gefahren der Seefahrt zu bewältigen, besonders da medizinische Hilfe auf hoher See nicht sofort verfügbar ist. Die Eignung für den Seeeinsatz hängt sowohl vom Gesundheitszustand als auch von der spezifischen Rolle an Bord ab.
Die deutsche Seediensttauglichkeitsuntersuchung genießt einen guten Ruf, da sie von hochqualifizierten Ärzten durchgeführt wird und strenge Kriterien erfüllt. Außerdem überwacht der Seeärztliche Dienst diese Untersuchungen sorgfältig und stellt sicher, dass untaugliche Seeleute nicht weiterhin zur See fahren. Unter bestimmten Voraussetzungen sind auch ausländische Tauglichkeitszeugnisse ausreichend (mehr dazu hier).
⚠️ Wichtiger Hinweis von Kapitän Hans: Dieser Beitrag stellt lediglich eine Zusammenfassung dar und dient der Informationen. Bitte informiere dich selbst zu den weiteren Details, zum Beispiel auf der offiziellen Seite zur Deutschen Flagge.
Der Ablauf der Untersuchung
📆 Arztsuche und Unterlagen
Die Untersuchung wird von speziell hierzu zugelassenen Ärzten durchgeführt. Ein Verzeichnis mit Ärzten findest du hier. Vereinbare einen Untersuchungstermin bei einem dieser Ärzte.
🩺 Untersuchung
Vor der Untersuchung füllst du idealerweise vorab den hierfür vorgesehenen Fragebogen aus und bringst diesem zum Termin mit. In dem Fragebogen sind insbesondere Angaben zu möglichen Vorerkrankungen zu machen. Denke neben dem Fragebogen auch an die weiteren relevanten Dokumente wie deinen Personalausweis, ein eventuell vorhandenes altes Seediensttauglichkeitszeugnis, Dokumente zu Vorerkrankungen oder deine Brille.
Die Untersuchung an sich ist ein medizinischer „Rund-um-Check“ mit Fokus auf Aspekten, die für das Arbeiten auf hoher See erforderlich sind, z.B. Seh- und Hörtests, allgemeine körperliche Untersuchung, Blutdruckmessung, und die Bestimmung von Größe, Gewicht und BMI.
🚫 Ausschlusskriterien
Es gibt bestimmte gesundheitliche Bedingungen, die zu einer Seedienstuntauglichkeit führen. Diese sind z.B.:
- ein sehr schlechtes Sehvermögen
- eine Rot-Grün-Farbschwäche (bei bestimmten Dienstzweigen)
- erhebliche körperliche Beeinträchtigung (keine Eigenrettung möglich)
- Medikamente-Einnahme oder Gesundheitsstörungen, die zu einer wesentlichen körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung führen
- ein Body Mass Index von über 40 kg/m² (verminderte Belastbarkeit)
- infektiöse Darmerkrankungen bei beabsichtigter Tätigkeit in der Küche und im Catering arbeitet.
💶 Kosten
Die Kosten der Untersuchung sind abhängig vom Umfang und Dienstzweig, liegen jedoch bei 100,- EUR als Richtwert. Es gelten einige Ausnahmeregelungen bei denen die Kosten erlassen werden, dies ist abhängig vom jeweilige Vertragsverhältnis.
Es geht um deine Sicherheit
Wer das Abenteuer auf hoher See sucht, sollte also sicherstellen, dass er das Zeug dazu hat, sowohl körperlich als auch geistig. Die Seediensttauglichkeitsuntersuchung mag zwar wie eine zusätzliche Hürde auf dem Weg zum Kreuzfahrtjob wirken, dient aber letztlich auch deiner Sicherheit. Alle Infos im Detail findest du auch hier auf der offiziellen Seite zur Deutschen Flagge. Und keine Sorge, im Bewerbungs- bzw. Onboardingprozess wirst du von deinem Arbeitgeber hierbei unterstützt.
Kapitän Hans hofft, dass dir dieser Artikel einige Fragen beantwortet hat. Mehr zum Arbeiten und Leben auf einem Kreuzfahrtschiff findest Du in unserem ultimativen Guide. Oder finde in unserer Jobbörse direkt eine passende Stelle für dich! 🌅🔍🚢
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